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Einführung Mischpult Verkabelung Mikrofonierung Audioprozessoren DAWs
Bevor wir uns die Verkabelung im Proberaum oder auf der Bühne anschauen, müssen wir uns die verschiedenen analogen Signaltypen anschauen. Gerade weil manche Signale über die gleichen Stecker verbunden werden, kann es schnell passieren, daß inkompatible Verbindungen aufbebaut werden, die bestenfalls nichts machen, im schlimmsten Fall das Equipment aber zerstören können. Digitale Verbindungen wie zum Beispiel MIDI sollen hier nicht betrachtet werden. Es geht hier ausschließlich um analoge Audiosignale.
Instrumentensignal
Das Instrumentensignal von z.B. E-Gitarren oder E-Bässe ist im Gegensatz zu anderen Quellen ein relativ schwaches
Signal von etwa 0,1 Volt und wenigen Miliampere. Es ist daher sehr empfindlich für externe Störungen und Du
solltest nur hochwertige Kabel mit einer guten Abschirmung verwenden.
Mikrofonsignal
Das Mikrofonsignal hat ähnlich geringe elektrische Werte wie das Instrumentensignal, allerdings verlangen die
meisten Mikrofone eigene spezielle, elektrische Charakteristiken, so daß zum Beispiel Mikrofonsignale von
Instrumenteneingängen oder Instrumentensignale von Mikrofoneingängen nicht verarbeitet werden können.
Linelevelsignal
Das Linelevelsignal ist Standard für die meisten Audioverbindungen und wird auch üblicherweise im
HIFI-Bereich eingesetzt. Es liegt bei Vollauschlag etwa 1 Volt Spannung an. Obwohl das Signal etwas unempfindlicher wie
Instrumenten- und Mikrofonsignal ist, sollten auch hier nur hochwertige Kabel benutzt werden. Wenn das Equipment es
unterstützt, solltest Du vor allem bei längeren (>2m) Verbindungen symetrische Kabel mit drei Polen verwenden.
Grundsätzlich gilt: Kabel für symetrische Verbindungen kannst Du auch in unsymetrischen Anschlüssen
benutzen und umgekehrt unsymetrische Kabel kannst Du auch bei symetrischen Anschlüssen benutzen. Die ganze
Verbindung ist aber nur dann symetrisch, wenn beide Buchsen und das Kabel symetrisch sind.
Kopfhörersignal
Das Kopfhörersignal ist etwas stärker wie das Linelevelsignal und wird eigentlich zur Ansteuerung eines
Kopfhörers verwendet. Häufig kann man aber den Kopfhörerausgang auch als Linelevelquelle verwenden, wenn
der Lautstärkenregler des Ausgang auf etwa 75% beschränkt wird.
Lautsprechersignal
Das Lautsprechersignal ist das stärkste der hier aufgelisteten Signalarten. Es ist daher weniger empfindlich
für Störungen von außen dafür aber sind Störungen von innen wichtiger. Beim Kauf eines
Lautsprecherkabels sollte daher auf den Leitungsquerschnitt geachtet werden. 2.5 mm² sollten es schon sein. Bei langen
Kabeln oder stärkeren Verstärkern darf es durchaus auch mehr sein.
Beim Anschließen eines Lautsprechers an einen Verstärker mußt Du auch unbedingt darauf achten,
daß der verwendete Lautsprecher die erforderliche Mindestimpedanz auch wirklich einhält. Wenn die Impedanz
zu gering ist, kann es passieren, daß Dein Verstärker unrettbar zerstört wird. Komplizierter wird es,
wenn du mehrere Lautsprecher an einen Kanal anschließen willst. Wenn die Lautsprecher in Reihe geschaltet, ist es
einfach, die Gesamtimpedanz zu berechnen. Die addierst einfach alle Impedanzen. Also
Bei Paralelbetrieb werden die reziproken Impedanzen addiert und von dieser Summe wieder der reziproke Wert ermittelt. Also
Merke: Im Paralelbetrieb ist die Gesamtimpedanz immer kleiner wie die kleinste Impedanz aller Lautsprecher.
Beispiel: Zwei 8 Ohm Lautspecher in Reihe ergibt
paralel geschaltet
Klinke
Klinkenstecker sind sehr weit verbreitet und es gibt sie in verschiedenen Größen und Ausführungen.
Üblich sind 3,5 mm oder 6,3 mm und zwei- oder dreipolige Stecker. Zweipolige Stecker
werden für Instrumenten- und Monolinelevelsignale verwendet. Man findet sie auch bei Mikrofonen und
Lautsprecheranschlüssen. Letzteres ist vor allen bei Instrumentenverstärker üblich. Dreipolige Stecker
werden für Stereolinelevelsignale aber auch für symetrische Monoverbindungen benutzt. Symetrische
Verbindungen sind noch besser gegen Störungen von außen geschützt, weshalb Du diesen, wenn
möglich, den Vorzug geben solltest.
Klinke haben den Nachteil, daß sie nicht kurzschlußsicher sind. Daher hört man oft beim An- oder
Abstecken einer Klinkenverbindung ein lautes Knacken, falls der entsprechende Kanal nicht stumm geschaltet wurde. Im
Extremfall könnte Dein Equipment beschädigt werden. Deshalb stelle sicher, daß Gefährdungen
ausgeschloßen sind.
Ein weiterer Nachteil ist, daß zwischen einem Signalausgang und -eingang nicht unterschieden wird. Du
könntest also zwei Ausgänge oder zwei Eingänge miteinaner verbinden und würdest dich wundern, warum
nichts funktioniert. Zwar geschieht in der Regel kein Schaden, versuche aber trotzdem, diesen Fehler zu vermeiden.
XLR
XLR ist ein dreipoliger Anschluß, der üblicherweise für Mikrofone benutzt wird. Bei XLR unterscheidet
man zwischen männlichen und weiblichen Steckern, so daß in der Regel Ein- und Ausgänge unterschieden
werden können. Bei einigen Ausführungen einer symetrischen Linelevelverbindung werden auch gerne
XLR-Verbinder eingesetzt. Durch die Unterscheidung von männlichen und weiblichen Steckern, kannst Du ein
Mikrofonkabel sehr leicht verlängern, indem Du ein zweites anhängst. Mach das aber nicht zu oft, sondern
besorg Dir lieber ein längeres Mikrofonkabel, da auch die physischen Steckverbindungen wieder eine Quelle
für Störungen sein könnten. Die meisten XLR Stecker haben auch eine Klammer, die sie vor dem
versehentlichen Abziehen schützt. Dann hörst Du beim Verbinden auch ein mehr oder weniger lautes Klicken.
In diesem Fall mußt Du die Klammer beim Abziehen auch lösen, sonst bekommst Du den Stecker nicht aus der
Buchse. Wenn Du unsicher bist, schau Dir den Stecker vor dem Verbinden genauer an, dann siehst Du auch gleich den
Nippel, den Du beim Abziehen drücken mußt.
Exkurs: XLR-Stecker werden auch bei den digitalen DMX-Steuerungen in der Lichttechnik verwendet. Wundere Dich also
nicht, wenn der Lichttechniker Deine Mikrofonkabel fladert.
Cinch
Cinch sind Steckerverbinder wie sie in der heimischen Hifianlage verwendet werden. Da Cinchverbindungen
grundsätzlich unsymetrisch und meisten auch nur schlecht abgeschirmt sind, solltest Du sie nur benutzen,
wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Beachte: Cinch wurde für die heimische HIFI-Anlage entwickelt. Da
genügen meist Verbindungen, die kürzer wie 1m sind. Bei unseren Anwendungfall werden häufig deutlich
längere Verbindungen benötigt.
Speakon
Speakon ist der Standard für Lautsprecherverbindungen von PAs. Da PAs oft eine wesentlich größere
Leistung wie Gitarrenverstärker haben, sind Klinkenverbindungen aus Sicherheitsgründen hier eher selten
anzutreffen. Wie die XLRs verfügen auch die Speakonstecker über eine Klammer, um sie vor versehentlichen
Abziehen zu schützen.
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